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Römische Kaiser und ihre Münzen II
- die Kaiser Nerva bis
Severus Alexander -
Bei den Münzbewertungen können nur ungefähre Werte
in € angegeben werden. Diese Werte ergeben sich aus diversen
Münzpreislisten und Auktionsergebnissen. Außerdem wurden große
Mengen an verschiedenen Münztypen geprägt, auf die hier nicht im
einzelnen eingegangen werden kann. Hierfür sollten Sie die
entsprechende Münzliteratur verwenden.
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Dieses Bild von Nerva
stammt von Dr. Claus W. Hild -
Rintheimer Str. 2
D-76131 Karlsruhe HildNumis@aol.com
Tel. 0721-698476 |
Nerva wird nach der Ermordung Domitians vom Senat einstimmig zum
Kaiser ernannt. Von liberaler Gesinnung setzt er Domitians Schreckensgesetze außer Kraft.
97 adoptiert er den späteren Kasier Trajan und bestimmt ihn zu
seinem Nachfolger. Nach nur 16 monatiger Herrschaft stirbt der beliebte und fähige
Kaiser. |
Münzausgaben unter Nerva
Es sind ca. 150 Typen und Untertypen bekannt. Das Silbergehalt der
Denare vermindert sich. Dies war wohl noch eine Folge der zerütteten Staatsfinanzen des
Domitians.
Erhaltung |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 200 - 300 |
ca. 100 - 150 |
ca. 50 - 75 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 100 |
ab 50 |
ab 35 |
Goldmünzen |
ca. 4.000 - 5.000 |
ca. 1.500 - 2.000 |
ca. 750 |
Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Der Präfekt von Germanien Trajanus wird von Nerva zum Nachfolger bestimmt.
Dieses Ausleseprinzip, das als Adoptivkaisertum in die Geschichte eingeht, bei dem etwa
100 Jahre lang der regierende Kaiser fähige Männer zu seinem Nachfolger bestimmt,
ermöglicht dem römischen Reich eine Blütezeit, die nie mehr später erreicht wird.
Trajan ist der 1. Kaiser provinzialisch römischer Herkunft, da er in Spanien geboren
wurde. In 2 Feldzügen unterwirft er Dakien (Teile des heutigen Rumäniens), das 106
römische Provinz wird. 106 wird auch das Reich der Nabatäer auf der heutigen
Sinai-Halbinsel erobert und römische Provinz.
Bei seinem siegreichen Feldzug 115-117 gegen die Parther dringt er bis an die
Grenzen Indiens vor.
Dabei werden die Provinzen Armenien, Assyrien und Mesopotamien zu römischen Provinzen.
Das römische Reich erreicht seine größte Ausdehnung und grenzt bis zum Kaspischen Meer
und dem Persischen Golf an.
Trajan stirbt schwer erkrankt auf seiner Rückreise nach Rom in Selinus (Kleinasien) |
Münzausgaben unter Trajanus
Die Münztypen Trajans sind sehr vielseitig. Wegen ihrer Häufigkeit
sind sie meist billig. Dies gilt nicht für größere Silberstücke, Quinare und gut
erhaltene Bronzen!
Erhaltung |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 100 - 250 |
ca. 40 - 125 |
ca. 20 - 75 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 150 |
ab 100 |
ab 40 |
Goldmünzen |
ca. 2.000 - 7.500 |
ca. 1.250 - 2.500 |
ca. 500 - 1.250 |
Ex Sammlung Thomas
Schmidtkonz |
Hadrian wird unter Trajans Vormundschaft erzogen. Nach
Trajans Tod wird Hadrian in Antiochia zum Kaiser ausgerufen. Hadrian schließt mit den
Parthern trotz des Widerstands der Militärs sofort Frieden und verzichtet auf die
eroberten Gebiete. Während seiner Herrschaft setzt er diese friedensorientierte Politik
fort. Hadrian bereist das römische Reich sehr häufig und sorgt für viele
Grenzbefestigungen wie dem Limes und dem Hadrianswall. Er fördert das Bildungswesen und
die Architektur. So werden von ihm sehr viele Städte in Kleinasien und Griechenland
gegründet.
132 - 135 wirft er den Aufstand der Juden unter Bar Kochba nieder. Der Aufstand endet mit
dem Einmarsch Hadrians und seiner Truppen in Jerusalem. 138 erkrankt Hadrian schwer und
stirbt in Baiae. Er wird in der heutigen Engelsburg in Rom beigesetzt. |
Münzausgaben unter Hadrianus
Hadrian trug als erster Kaiser einen Backenbart als Ausdruck seiner
Verehrung für die griechischen Philosophen. Die Münztypen Hadrians sind ungemein
vielseitig. Unter keinem Kaiser erschienen so viele Typen (ca. 2 000!). Wegen ihrer
Häufigkeit sind sie meist billig.
Erhaltung |
vz |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 75 - 350 |
ca. 40 - 175 |
ca. 20 - 75 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 150 |
ab 100 |
ab 35 |
Goldmünzen |
ca. 2.000 - 4.000 |
ca. 1.000 - 2.000 |
ca. 500 - 1.000 |

Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Antoninus Pius setzt die Friedenspolitik des Hadrian
fort. Er läßt die Limesanlagen verstärken. Unter seiner Herrschaft wird in Schottland
der Antoninuswall errichtet.Ansonsten war seine ziemlich lange Regierungszeit innen- und
außenpolitisch so friedlich wie selten zuvor und erst recht danach. |
Münzausgaben unter Antoninus Pius
Es erschienen ca. 1300 Münztypen. Wegen ihrer Häufigkeit sind sie
(bis auf die Goldmünzen) meist recht günstig.
Erhaltung |
vz |
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s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 75 - 200 |
ca. 40 - 100 |
ca. 20 -60 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 150 |
ab 75 |
ab 35 |
Goldmünzen |
ca. 2.500 - 5.000 |
ca. 1.250 - 1.750 |
ca. 600 - 1.000 |

Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Marcus Aurelius ernennt Lucius Verus zum Mitregenten
als er 160 n. Chr. die Regierung als Augustus übernimmt. Lucius Verus stirbt jedoch nach
erfolgreichem Krieg gegen die Parther im Jahr 169. Marcus Aurelius geht als
Philosophen-Kaiser in die Geschichte ein, da er sich intensiv wissentschaftlichen und
philosophischen Studien widmet. Sein berühmtestes philosophisches Werk sind die
"Selbstbetrachtungen". Marcus Aurelius ist jedoch gezwungen von 167 - 75 und von
178 - 80 zwei mühselige Kriege gegen die Markomannen und Quaden zu führen. Nur mit
äußerster Anstrengung kann der Ansturm auf die römische Donaugrenze abgehalten werden.
Er stirbt schließlich während des 2. Markomannenkrieges nahe Wien. Zum Nachfolger
bestimmt er seinen Sohn Commodus, der sehr unrühmlich in die
römische Geschichte eingehen wird. |
Münzausgaben unter Marcus Aurelius
Es tritt trotz teilweise angespannter Finanzlage keine
Münzverschlechterung ein. Wegen ihrer Häufigkeit sind die Münzen meist günstig zu
haben.
Erhaltung |
vz |
ss |
s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 75 - 200 |
ca. 40 - 125 |
ca. 20 - 50 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 200 |
ab 100 |
ab 40 |
Goldmünzen |
ca. 2.500 - 4.000 |
ca. 1.500 |
ca. 600 |

Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Commodus wird 161 als Sohn des Marcus
Aurelius in Latium geboren. Bereits mit 6 Jahren wird er zum Caesar ernannt.
Mit 16 Jahren ernennt ihn sein Vater zum Augustus und Mitregenten.
Nach dem Tod seines Vaters schließt er sofort unter Verzicht der eroberten Gebiete
Frieden mit den Markomannen. Er zieht als "triumphaler Sieger" in Rom ein.
Commodus, der glaubt eine Inkarnation des Herkules und Mithras zu sein, beginnt eine
Willkürherrschaft, die nicht hemmungsloser und grausamer vorstellbar ist. Am liebsten ist
ihm der Umgang mit Wagenlenkern, Tierkämpfern und Gladiatoren. Während er sich den
Circusspielen oder Orgien hingibt, die man lieber nicht schildert, regieren bestochene
Senatoren, korrupte Beamten, Raufbolde usw. das Reich. Eine Zeitlang regiert z.B. der
Präfekt Perennis, bis Commodus ihn hinrichten läßt. Es folgen weitere Günstlinge wie
Cleander und Laetius. Nach einigen Verschwörungen gelingt es schließlich der Geliebten
des Kaisers Marcia ihn vom Gladiator Narcissus am 31.12.192 erwürgen zu lassen. |
Münzausgaben unter Commodus
Durch die Verschwendungssucht des Kaisers tritt bald eine
Verschlechterung der Gepräge ein. Münzfuß und Legierungsanteile bleiben jedoch gleich.
Es werden außerdem Propgandamünzen und Medaillen herausgegeben. Die Münzen sind zwar
nicht selten jedoch auch nicht so häufig wie bei seinen Vorgängern, da anscheinend viele
Münzen des verhaßten Herrschers nach seinem Tod eingeschmolzen wurden.
Erhaltung |
vz |
ss |
s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 125 - 350 |
ca. 75 - 175 |
ca. 30 - 75 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ab 175 |
ab 75 |
ab 40 |
Goldmünzen |
ca. 5.000 - 6.000 |
ca. 2.250 - 2.500 |
ca. 600 - 750 |

Dieses Bild von Pertinax stammt von Dr. Claus W. Hild - NUMISMATIK -
Rintheimer Str. 2 D-76131 Karlsruhe HildNumis@aol.com
Tel.: 0721-698476
Seltene Ausgabe,
Aureus des Pertinax, RIC 4a Von R. Gebhardt,,
Autor der CD-ROM Serie "Römisches Imperium", mit allen Münzen von 290 v. Chr.
bis Iulianus I (285 n. Chr., VOL. I/IV)
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Der Sohn eines Holzhändlers in Ligurien wird nach der
Ermordung des Commodus von den Prätorianern und dem Senat im
Alter von 66 Jahren zum Kaiser ausgerufen. Pertinax versucht redlich die Folgen der
Schreckensherrschaft des Commodus zu beseitigen. Er dabei leider keine glückliche Hand.
Seine übertriebene Sparsamkeit und Pedanterie kommt bei den Angehörigen des kaiserlichen
Haushaltes und der kaiserlichen Garde nicht gut an. So wird er bei einer Ansprache vor
einer Einheit von Soldaten, deren Sold ausgebleiben war, durch einen Lanzenwurf ermordet
Seine Herrschaft endet bereits nach 87 Tagen. |
Münzausgaben unter Pertinax
Es gibt ca. ein Dutzend Münztypen, die sehr selten sind.
Achtung: Es existieren viele Fälschungen!
Erhaltung |
vz |
ss |
s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 2.250 - 3.000 |
ca. 750 - 1.250 |
ca. 500 - 650 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 2.000 - 3.000 |
ca. 750 - 1.250 |
ab 350 |
Goldmünzen |
sehr teuer |
ca 4.000 |
ca. 2.000 |

Dieses Bild von Didius
Julianus stammt von
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Mit dem Tod des Pertinax
beginnt nun ein Schauspiel, daß der Welt zeigt wie in Rom mittlerweile die politische
Moral gesunken ist. Die beiden Bewerber um den Thron der Stadtpräfekt Titus Flavius
Sulpicianus und der Konsul Marcus Didius Julianus versuchen in einer Art Auktion um den
Kaisertitel die Prätorianer und hohe Beamte für sich zu gewinnen. Didius Julianus geht
als Sieger hervor. Der Senat stimmt widerstrebend seiner Wahl zu. Bereits beim
Krönungszermoniell gibt es wütende Proteste der Bürger.
Bereits am 1.4.193 werden parallel in Antiocheia C. Pescennius Niger, der Statthalter von
Syrien, und in Carnutum Lucius Septimus Severus, der Statthalter
von Oberpannonien ,von ihren Truppen zum Kaiser ausgerufen. Septimus Severus bricht
unverzüglich nach Rom auf, während P. Niger kostbare Zeit in Syrien vergeudet. Der Senat
unterstützt P. Niger und Clodius Albinus den Statthalter von Britannien und Gallien.
Clodius Albinus verhält sich jedoch Septimus Severus gegenüber loyal, da dieser ihm zum
Caesar und Mitherrscher proklamiert.
Bereits nach 66 - tägiger Herrschaft des Didius Julianus marschieren die Truppen des Septimus Severus in Rom ohne nennenswerten Widerstand ein. Didius
Julianus wird am 2.6.193 im Palast von Soldaten aufgespürt und kurzerhand erschlagen. |
Münzausgaben unter Didius Julianus
Wegen der kurzen Herrschaft gibt es nur sehr wenige Münztypen. Alle
Münzen mit dem Herrscherportrait sind sehr selten.
Erhaltung |
vz |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 2.500 - 2.750 |
ca. 1.000 - 1.250 |
ca. 500 -750 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 2.000 - 3.250 |
ca. 1.000 - 1.250 |
250 - 500 |
Goldmünzen |
sehr selten |
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Ex Sammlung
Thomas Schmidtkonz |
Mit dem Tod des Pertinax wird
der Oberbefehlshaber der Legionen in Illyrien und Pannonien, Septimus Severus , der
mit der Syrerin Julia Domna verheiratet
ist, von seinen Truppen zum Kaiser aufgerufen. Er eilt nach Rom und läßt den dort
zum Kaiser ernannten Didius Julianus erschlagen. Dort entläßt er
sämtliche Mitglieder der Prätorianer und tauscht sie mit eigenen ergebenen Soldaten aus.
Der in Leptis Magna geborerene Afrikaner Septimus Severus hat wenig für die römischen
Städter, Italiker und dem Senat übrig. Zuerst spielt er jeodch die Rolle des
konservativen Biedermanns indem er in Rom Pertinax zum Gott
erheben läßt. Als nächstes zieht er nach Syrien gegen den mächtigen Statthalter von
Syrien Pescennius Niger, der ebenfalls zum Kaiser ausgerufen wurde. Nach dem Sieg über
ihn muß er auch noch den Statthalter von Gallien, Clodius Albinus, der sich da er sich
zuerst solidarisch zu Septimus Severus verhalten hatte, zum Mitregenten ernannt worden
war, niederwerfen. Im Jahr 197 ist er schließlich Alleinherrscher.
Nach erfolgreichem Krieg gegen die Parther (197-99) hält er sich bevorzugt in den
Provinzen Syrien und Afrika auf. Speziell Palmyra in Syrien und Karthago in Afrika werden
von ihm gefördert. Der Senat wird ausgeschaltet und die Vorrechte Roms und Italiens
beseitigt.
Im Feldzug gegen die rebellierenden Kaledonier in Schottland runiert er sich seine
Gesundheit. Er stirbt 211 in York.
Zum Nachfolger wird sein Sohn Caracalla ernannt. |
Münzausgaben unter Septimus Severus
Während der langen und turbulenten Herrschaft des Septimus Severus
werden zahlreiche Münzen ausgegeben. Die vielen Feldzüge, bei einer schlechten
Wirtschaftslage, verschlingen Unmengen an Geld. Die Münzen verschlechtern sich, so daß
manche Silberdenare nur noch einen Silbergehalt von 30-50% haben. Die klassischen
Bronzemünzen werden nur in geringer Zahl geprägt.
Erhaltung |
vz |
ss |
s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 90 - 250 |
ca. 50 - 150 |
ca. 15 - 75 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 350 - 2.500 |
ca. 175 - 1.250 |
50 - 250 |
Goldmünzen |
ca. 3.000 |
ca. 1.250 |
ca. 600 |
Caracalla geb.
176 n. Chr, gest. 217 n. Chr (ermordet)
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Dieses Bild von Caracalla stammt von Herrn
Klaus Schubert |
Der älteste Sohn des Septimus
Severus, Bassianus besser als Caracalla bekannt, da er von seinen Soldaten so genannt
wurde, weil er einen Kapuzenmantel gleichen Namens in Mode brachte, wird bereits 198 zum
Mitregenten ernannt. Nach dem Tod seines Vaters muß er anfangs die Herrschaft mit seinen
jüngeren Bruder Geta teilen. Diesen läßt er jedoch bereits 212 in den Armen seiner
Mutter umbringen. In der Folge der Ermordung seines Bruders läßt er gleich 20.000
weitere Anhänger seines Bruders ermorden, darunter auch den Gradepräfekten und Gelehrten
Papinianus.
Carcalla errichtet nun eine voll auf das Heer gestützte Terrorherrschaft.
Bereits 212 erläßt Caracalla die berühmte Verordnung "Constitutio
Antoniniana", die allen Einwohnern des römischen Reiches das Bürgerrecht
verleiht.Dadurch erhofft sich Caracalla erhöhte Steuereinnahmen. Caracalla führt Kriege
gegen die Germanen, Goten, Quaden und schließlich gegen die Parther. Schließlich wird er
217 von einem Offizier der Prätorianer auf Anstiften von Macrinus, der Caracallas
Greueltaten nicht mehr erträgt, ermordet. Macrinus wird daraufhin
von den Truppen zum neuen Kaiser ernannt. |
Münzausgaben unter Caracallas
Caracallas Feldzüge verschlingen Unmengen an Geld. Mit der Einführung des Bürgerrechts
für alle Einwohner des römische Reiches eröffnen sich neue Einnahmequellen. Caracalla
führt als neue Münze den Doppeldenar ein, später auch Antonian genannt. Diese Münze
wiegt 4,7 bis 5,3 g (1 1/2 so viel wie der Denar) bei einem ziemlich hohen Silbergehalt
von 75-90%. Die ausgegebenen Denare sind meist häufig, die Antoniniane seltener und die
Bronzemünzen noch seltener.
Erhaltung |
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ss |
s |
Silbermünzen
(normale Typen) |
Denare ca. 75 - 200
Antoniniane ca. 175 - 300 |
Denare ca. 50 - 100
Antoniniane ca. 60 - 175 |
Denare ca. 15 - 45
Antoniniane ca. 50 - 100 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 350 - 1.750 |
ca. 175 - 500 |
50 - 175 |
Goldmünzen |
ca. 2.500 - 4.000 |
ca. 1.250 - 1.500 |
ca. 750 |

Dieses Bild von Macrinus stammt von Dr.
Claus W. Hild -Rintheimer Str. 2, D-76131 Karlsruhe
HildNumis@aol.com
Tel. 0721-698476 |
Macrinus wird 217 nach der von ihm veranlaßten
Ermordung des Caracalla von den Truppen zum neuen Kaiser ernannt. Der Senat, der
glücklich ist, daß er von Caracalla befreit ist, bestätigt die
Ernennung. Der ziemlich unbekannte Kaiser will sich nun einen Namen machen und eröffnet
gegen die Parther einen Feldzug. Er muß jedoch wegen der geringen Erfolge bald einen
ungünstigen Frieden schließen. Nach Antiochia zurückgekehrt, werden die unzufriedenen
Legionsführer durch eine geschickte Intrige der syrischen Prinzessinen Julia Mesa, die
die Schwester der Gattin des Septimus Severus ist und deren
Tochter Julia Soaemias aufgewiegelt. Die beiden präsentieren nämlich den Baalpriester Elagabalus, dessen Mutter Julia Soaemias ist, als angeblichen
Sohn Caracallas. Die wenigen Truppen, die Macrinus treu bleiben, werden bald geschlagen.
Macrinus wird auf der Flucht mit seinem Sohn Diadumenianus umgebracht. |
Münzausgaben unter Macrinus
Denare sind nicht häufig aber auch nicht besonders selten. Seltener
sind Antoniane und Großbronzen.
Erhaltung |
vz |
ss |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
Denare ca. 250 - 350
Antoniniane ca. 650 - 750 |
Denare ca. 100 - 150
Antoniniane ca. 300 - 350 |
Denare ca. 50 - 75
Antoniniane ca. 100 - 125 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 500 - 1.250 |
ca. 200 - 500 |
75 - 175 |
Goldmünzen |
ca. 6.000 - 7.500 |
ca. 3.000 |
ca. 1.750 - 2.500 |
Elagabalus
geb. 205 n. Chr, gest. 222 n. Chr (ermordet)
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Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Nach dem Feldzug des Macrinus gegen die Parther nach Antiochia zurückgekehrt, werden die
unzufriedenen Legionsführer durch eine geschickte Intrige der syrischen Prinzessinen
Julia Mesa, die die Schwester der Gattin des Septimus Severus ist,
und deren Tochter Julia Soaemias aufgewiegelt. Die beiden präsentieren nämlich den
Baalpriester Elagabalus, dessen Mutter Julia Soaemias
ist, als angeblichen Sohn Caracallas. Die wenigen Truppen, die Macrinus
treu bleiben werden bald geschlagen. Macrinus wird auf der Flucht
umgebracht.
Elagabal ist erst 14 Jahre alt als er in Frauenkleider gehüllt wie ein orientalischer
Potentat aufgeputzt in Rom einzieht.Elagabal will den Baalkult für das ganze Reich
einführen. So wird der schwarze Betyl von Emesa, der das Abbild seines Gottes
repräsentiert, nach Rom geholt und in einen eigens dafür geschaffenen Tempel
aufgestellt. Dann feiert der Kaiser die Hochzeit des Baal mit der Dea Caelestis, die er
von Karthago hat kommen lassen. Um das Maß voll zu machen ehelicht er eine Vestalin. Sein
religiöser Wahn, seine Verschwendungssucht und seine grausigen und perversen
Ausschweifungen steuern mehr und mehr auf eine Katastrophe hin. So überredet ihn seine
Großmutter Julia Maesa, die klug und ausgleichend in die Politik eingreift, seinen beim
Volk beliebten 4 Jahre jüngeren Vetter Severus Alexander zu
adoptieren. Er bereut bald diesen Schritt und versucht vergeblich seinen Neffen durch die
Prätorianer ermorden zu lassen. Statt dessen werden er, seine Mutter, die Gardepräfekten
und der Stadtpräfekt umgebracht und in den Tiber geworfen. |
Münzausgaben unter Elagabalus
Denare sind häufig. Seltener sind die Antoniane. Ausgesprochen
selten sind Bronzen und besonders Goldmünzen
Es besteht Verwechslungsgefahr mit den jugendlichen Ausgaben des Caracalla,
da die Inschriften z.T. gleich sind. Die Gesichtszüge des Elagabalus sind schmaler und
länger als die des Caracalla. Abbildungen mit Bart sind stets
Münzen des Caracalla.
Erhaltung |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
Denare ca. 75 - 200
Antoniniane ca. 125 - 175 |
Denare ca.40 - 100
Antoniniane ca. 75 -100 |
Denare ca. 15 - 45
Antoniniane ca. 45 - 60 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 200 - 1.250 |
ca. 85 - 500 |
30 - 225 |
Goldmünzen |
ca. 7.500 - 10.000 |
ca. 2.500 - 2.750 |
ca. 1.250 - 1.750 |

Ex Sammlung Thomas Schmidtkonz |
Auf Veranlassung von Julia Maesa adoptiert Elagabal seinen beim Volk beliebten 4 Jahre jüngeren Vetter
Severus Alexander. Nach der Ermordung des Elagabal wird er zum Kaiser ernannt. Seine
Regierung bleibt zuerst in den Händen seiner Großmutter Julia Maesa und nach deren Tod
223 übernimmt seine Mutter Julia Mamaea die Regentschaft. Dabei erhält auch der Senat
einen Teil seines Einflusses zurück.
Das große geschichtliche Ereignis seiner Epoche ist die Ermordung des letzten parthischen
Königs Artaban IV und die Gründung des neupersischen Reiches des Sasaniden Ardaschir.
Dabei entsteht ein junger aggresiver Staat, der sich wieder bis zu den Grenzen des
altpersischen Reiches ausdehnen will. Dadurch ist ein Konflikt mit dem römischen Reich
vorprogrammiert. Die Feindseligkeiten brechen 230 aus. Severus Alexander kann bei seinem
Feldzug 231 keinen entscheidenden Sieg gegen die Sasaniden erringen. Es kommt jedoch bald
zu einem Friedensschluß.
232 treten Feindseligkeiten mit den Germanen auf. Bei einem der Feldzüge im Jahr 235
gegen die Germanen wird Severus Alexander und seine Mutter von meuternden Truppen im
Feldlager nahe Mainz ermordet.
Die Soldaten rufen Maximinus Thrax,
den ersten Soldatenkaiser, zum Kaiser aus. |
Münzausgaben unter Severus Alexander
Antoniane werden unter seiner Herrschaft nicht geprägt.Die meisten
Münztypen sind recht häufig.
Erhaltung |
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Silbermünzen
(normale Typen) |
ca. 100 - 200 |
ca. 50 - 100 |
ca. 15 - 50 |
Bronzemünzen
(normale Typen) |
ca. 200 - 1.500 |
ca. 100 - 750 |
45 - 225 |
Goldmünzen |
ca. 2.250 - 2.350 |
ca. 1.250 - 1.350 |
ca. 750 |
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