

Nonspekulatives Aktienvergnügen
Mit freundlicher Unterstützung vom
Auktionshaus Tschöpe |
An der Börse out und bei Sammlern in
Historische Wertpapiere oder auch "Nonvaleurs" genannt, (
nennwertlose Aktien, Anleihen und Finanzdokumente) sind an der Börse out und bei Sammlern
in.
Diese merkantilen Antiquitäten waren lange Zeit ein
Abfallprodukt der Wirtschafts- und Finanzgeschichte. Sie ruhten in Schatullen, Schubladen
und auf Dachböden als teils wehmütige Erinnerung an frühen Besitz oder gar Reichtum
vieler Familien.
Sammler
Seit nun rund 20 Jahren haben sie ihren Dornröschenschlaf beendet, denn Sammler und
Liebhaber haben den Wert dieser Dokumente der Vergangenheit neu entdeckt und verhelfen
ihnen heute zu später Rehabilitation.
Sammler gibt es weltweit rd. 12.000 - 15.000. Zunehmend werden heute an den Börsen nur
noch Buchwerte gehandelt, der Parketthandel eingestellt. Der eigentliche Druck der
Aktienzertifikate sowie die Auslieferung an den Inhaber/Zeichner wird sich auf wenige
Exemplare beschränken, aufwendig gestaltete Wertpapiere und gleichfalls
Originalsignaturen auf denselben der Wirtschafts - Tycoons gehören der Vergangenheit an
und haben ergo eine große Zukunft. !!
Jakob Schmitz zitiert in seinem Buch über
Historische Wertpapiere "Don Joseph de la Vega", der vor rund 300 Jahren die
ersten Amsterdamer Aktionäre folgendermaßen beschrieb:
"Wer einmal Aktien handelt, der tut es oftmals..
Wo diese Leute stehen und gehen, da sind Aktien der stete Gegenstand ihres Denkens und
Sprechens. Wenn sie essen, sind die Aktien ihr Tischgespräch, und selbst im Schlaf
träumen sie von Ihnen""
Und nicht anders ergeht es den Sammlern der
Wertpapiere heutzutage. Für sie sind es denn auch nicht nur zeithistorische Dokumente der
damaligen Kapitalbeschaffung an den internationalen Finanzzentren, sondern vielmehr
bleibende Erinnerungen an eine Zeit, in der z. B. Erfindungen oder revolutionierende
Ideen, gewürzt mit Abenteuergeist oftmals zu Pioniertaten führten, die zum Teil die
Grundlagen für unseren heutigen Fortschritt bildeten.
Erste Anfänge werden dem Sammler Mr. Haseltine
zugesprochen, der ab 1876 die wertlosen Anleihen der Konföderierten Staaten, mit denen
der amerikanische Bürgerkrieg finanziert wurde, aufhob und sammelte. In den 1880er Jahren
gab der Wallstreet - Broker Roland M. Smythe seinen Beruf auf, um sich ausschließlich den
alten Wertpapieren zu widmen und mit ihnen Handel zu treiben. Er orakelte in einem
Interview der New York Herald Tribune vom 24. März 1929:
"Die Leute werden Abertausende von alten
Wertpapieren kaufen und sie in der Hoffnung behalten, daß sie in ihren Händen zu Gold
werden. Was immer sie damit machen, abgeben werden sie sie nie."
Smythe , der "Händler mit den gebrochenen
Träumen" (New York Herald Tribune), erlebte den Durchbruch nicht mehr, sein Name
allerdings lebt weiter in einem der bedeutendsten Auktionshäuser der USA für Nonvaleurs
" R.M. Smythe & Co. Inc." mit Sitz am Broadway 26, (unter dieser Adresse
firmierte übrigens früher die große Standard Oil John D. Rockefellers in New York)
geführt von John E. Herzog und seiner Gattin Diana. Herzog zählt ebenfalls zu den ersten
Sammlern und ist Gründer des seit 5 Jahren bestehenden "Museums of American
Financial History, New York" .
Spektakuläre Erwerbungen des Museums am Broadway sind ein
Finanzdokument der Bank of New York von 1791 mit der Originalunterschrift von Alexander
Hamilton ( Sotheby's, $ 20.800) und eine äußerst frühe Anleihe von 1780 mit der
Originalunterschrift von Benjamin Franklin (Tschöpe, DM 22.500).
In Deutschland gebührt der Anspruch des Ursprungs
dem Finanzjournalisten Dr. Heinz Brestel und der "Frankfurter Allgemeinen
Zeitung". Hier hingen die Pretitiosen bereits in den 1960er Jahren gerahmt an den
Wänden, woraus sich ein lebhafter Tausch entwickelte. Bereits Ende 1971 wurde von
Brestel, der seinerzeit bereits stolzer Besitzer einer Privatsammlung von ca.. 400
Historischen Wertpapieren war, der weltweit erste aktuelle Kurszettel für Historische
Wertpapiere veröffentlicht.
Sammelgebiete
Gesammelt wird nach unterschiedlichsten Motiven, vielfach nach Branchen von
Automobilen über Banken, Eisenbahnen, Metallgesellschaften, Versicherungen bis
Zoo-Aktien, national oder international.
Beliebt sind in Deutschland neben dem großen Gebiet
der amerikanischen Eisenbahn- und Industriepapiere, die zur Zeit in der Breite noch
günstig zu erwerben sind und mit denen die Erschließung Amerikas hervorragend
nachzuvollziehen ist ( Abb. Vignette Bond International Railroad Company of Texas), den
dekorativen Wertpapieren aus Frankreich ,Belgien, und Spanien natürlich deutsche
Wertpapiere. So z.B. die Pfandbriefe der Schlesischen Landschaft , ausgegeben ab 1769 auf
Initiative Friedrich des Großen, die den Bodenkredit einleiteten und Vorläufer des
heutigen Pfandbriefes sind. Sie wurden auf Schweinshaut gefertigt und weisen neben
Originalunterschriften des Landadels auch Zinsstempelungen bis Anfang des 20. Jahrhunderts
auf. Sie waren es u.a. dann auch, die als erste Papiere zur Eröffnung der Berliner Börse
gehandelt wurden. Deutsche Gründeraktien ab Mitte des 19. Jahrhunderts symbolisieren den
Unternehmergeist dieser Zeit und verknappen zunehmend. Entsprechend zeigt sich hier eine
positive Wertentwicklung bei großen Firmennamen, gepaart mit Originalunterschriften und
der Dekorativität dieser Exponate. Gesucht werden z.B. Deutsche Bank Gründer oder
Dresdner Bank Gründer, bisher noch nie öffentlich angeboten. Wer eine solche Rarität
besitzt, könnte sie locker in einen Luxuswagen der Spitzenklasse umtauschen .
Die ersten Auktionen
1975 fanden erste Auktionen in Deutschland der Firmen Haas in Asperg und
Leck in Frankfurt statt. Das "Historic-Actien-Museum" eröffnete als erstes in
der Welt 1976 in Kürnbach.
Es folgten 1977 die Auktionen der "Freunde
Historischer Wertpapiere" in Frankfurt, die neben dem Auktionshaus Tschöpe (ab 1980)
bis heute kontinuierlich mindestens 2 X jährlich öffentliche Auktionen in Deutschland
veranstalten, erstere in Kombinationen mit einem internationalen Händler- und
Sammlertreffen in Frankfurt.
Das Haus Tschöpe verauktioniert traditionell in
Düsseldorf und setzt von Anfang an auf Transparenz. Die Auktionslose wurden in den
jeweiligen Katalogen mit Abbildung und Rasterbeschreibung( Stücknummer, Auflage,
Erhaltung u. Verfügbarkeit, Firmengeschichte) versehen. Der hier angesammelte Fundus wird
demnächst in 4 Bänden, alphabetisch sortiert und mit einer Wertentwicklungstabelle (nach
gezahlten Zuschlägen) versehen, auf den Markt kommen. Weitere Infos finden
Sie hier
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